Am 19. Februar lädt unsere Stiftung "Zur Himmelspforte" zum Vortrag "Van Goghs Ansichten - Kunstwerke als Trost" ein.
Anlässlich der von Oktober 2019 bis Februar 2020 im Städel Museum stattfindenden Ausstellung „Making Van Gogh – Geschichte einer deutschen Liebe“, behandelt der Vortrag den wahrscheinlich wichtigsten Werkkomplex des Künstlers: die sogenannte Serie des ummauerten Kornfeldes.
Ein paar Wochen, bevor sich Vincent van Gogh im Frühjahr 1889 in eine Nervenklinik im südfranzösischen Saint-Rémy einwies, hatte er an Paul Gauguin geschrieben, dass er eine „Kunst des Trostes für zerrissene Herzen“ malen wollte. Durch die Gitterstäbe seines Schlafzimmerfensters in der Klinik blickte er auf ein ummauertes Kornfeld herab. Im Laufe eines Jahres inspirierten van Gogh die jahreszeitlichen Veränderungen vor seinem Fenster dazu, einen Zyklus dieses sich stetig wandelnden Kornfeldes zu malen und es als allegorische Darstellung des Schicksals des menschlichen Lebens und Sterbens aufzufassen. Die Abbildung des sich immer wieder erneuernden Kornfeldes spendete van Gogh großen Trost und gleichzeitig gelang es ihm, eine Bildsprache zu entwickeln, die kommende Malergenerationen grundlegend beeinflussen sollte.
Dr. Lukas Baumann arbeitet seit 2012 beim Auktionshaus Sotheby's in Hamburg und zuletzt in London (Abteilung für seltene Bücher und Manuskripte). Ein Schwerpunkt seiner Arbeit stellen Schriftzeugnisse von Künstlern dar. Von 2014 - 2018 wurde er an der Universität Göttingen im Fach Kunstgeschichte mit einer Arbeit über Vincent van Gogh promoviert.
Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr im Gemeindesaal Ober-Eschbach.